b2BLogbuch

Du hast eine fette Depression
Du bist wütend, Du bist traurig, Du hast Angst. Und dann kommen da die Schönen und Erfolgreichen und reden auf Dich ein. Du sollst nicht so böse sein und nicht so traurig und nicht vor allem Angst haben. So ein Gefasel ist die beste Methode, einem Depressiven endgültig das Licht auszublasen. Also beißt Du zurück, beschimpfst Deine selbsternannten Hobby-Therapeuten, die Dir mit platten Dale Carnegie-Sprüchen und Küchen-Psychologie kommen. Du hast sie nicht um ihren Senf gebeten. Aber das therapeutische Malen verschafft Dir ein wenig Erleichterung. Im Internet entdeckst Du, dass es anderen auch so geht. Und du siehst, dass schon Tausende die gleiche Idee hatten wie Du. Und sie waren mal wieder schneller als Du. Das macht Dich wütend und traurig. Und Du hast Angst, dass Du nicht originell, gut und schnell genug bist. Niemand liebt Dich. Du auch nicht.
Heul doch.

gefunden bei arbeer

Zuerst fällt mir beim Betreten des Raumes der Boxsack ins Auge.
Gross, aus dunklem Leder hängt er an einer dicken Kette von der Decke herab.
Auf Regalen liegen Boxhandschuhe in diversen Grössen, in 2 Kartons auf der Fensterbank
sind Unterziehhandschuhe untergebracht. Als ich mir die passenden Unterzieher aus dem Karton suche,
steigt mir ein scharf-beissender Schweissgeruch in die Nase.
Die Dinger sind mit Sicherheit noch nie gewaschen worden. Ekelhaft.
Aber da muss ich wohl durch, wie durch so einiges Andere, was in den nächsten Einheiten
noch auf mich zukommen wird. Dann passende Boxhandschuhe aussuchen, anziehen,
und nicht weiter drüber nachdenken, wieviele schwitzige Pfoten schon...
Der erste Handschuh lässt sich mit der freien Hand gut schliessen, gute Grobmotoriker können den 2. Handschuh
auch mit der Fäustlingshand am Gelenk festtackern. Die weniger Begabten üben jetzt, um Hilfe zu bitten...
Minuten später stehe ich zum ersten Mal vor der Aufgabe, auf den Boxsack zu schlagen.
Im Vorgespräch ist das Wichtigste beredet worden, - auf festen Stand achten,
die abwehrende Faust mit der Innenfläche in Brusthöhe einsetzen,
die Schlaghand fest schliessen, und im richtigen Moment zuschlagen.
Mein Partner versetzt dem Sack einen kleinen Stups, so dass er in Bewegung und auf mich zu kommt.
Meine Oberarmmuskulatur ist eher schwächlich ausgebildet,
nichtsdestotrotz will ich es dem ollen Sack mal so richtig besorgen.
Mit Erstaunen registriere ich, dass da doch so einiges an Kraft in mir steckt,
denn der Boxsack pendelt mit einigem Schwung wieder Richtung Partner auf der anderen Seite.
Sparringspartner in dieser Runde ist ein ausgewachsener Mann, und seine Schläge treffen mit Wucht,
doch ich habe Einiges entgegenzusetzen. Voller Konzentration auf meinen Schlag vernachlässige ich meine Abwehr,
halte die Hand im Gelenk nicht stabil genug, was beim nächsten Treffer zu einer ersten schmerzhaften Erfahrung führt.
Ich weiss nicht mehr, wie lange ich geboxt habe, jedenfalls kam ich bald aus der Puste,
wollte es nicht wahr haben und boxte weiter, bis ich schliesslich mit hängenden Armen
und schielend wie Clarence der Löwe in meinem Stuhl hing.
Schwer schnaufend hörte ich mir erstmal an, was den Mitpatienten und der Therapeutin aufgefallen war,
um anschliessend davon zu berichten, wie ich meine erste Einheit Boxtherapie erlebt habe.

Runde 2 demnächst....

wär' doch eine nette Job-Alternative...
ok, Verbesserungspotential durchaus vorhanden, aber ich hatte Hunger!!!!
Und mehr Hausfrauenteile wirds hier auch nicht geben...
oder ist jemand scharf auf das Rezept für meine Thunfischcreme???

Nachdem Mo schon ausgeplaudert hat,
dass gestern mein Hausmütterchen-Tag war,
hier das Ergebnis meiner Bemühungen:




Führt das nicht sofort zu vermehrtem Speichelfluss???

Nachtrag und sehr spätes 2. Frühstück;-)



...grrr, Ehrgeiz erwacht, - aber irgendwas iss ja immer...;-)

von meiner samstäglichen *ichbrauchnochsonpaarkleinigkeiten*Einkaufstour im Stadtteil zurück.
Hab' in der Apotheke ein Rezept eingelöst: "Hach... Hallo, sie habe ich ja lange nicht gesehen!!!"
Strahlendes Lächeln hinter dem Tresen, und ich freu mich.
Vom Obstmann ein Schälchen Himbeeren als seinen Beitrag für ein schönes Wochenende geschenkt bekommen.
Da freue ich mich schon wieder.
Franchisepartner beim Kettenbäcker mit K ist ein griechischer Clan. Da sind sie muffelig wie immer.
Mir doch egal, ich habe ein strahlendes Lachen zu verschenken.
Dann noch Zeitung und Zigaretten.
Bei der sächsischen Schreibwarenhändlerin, die immer für ein Schwätzchen zu haben ist,
besser gesagt, für ein ausgewachsenes, eher monologisches Palaver.
Sie gibt ihren Laden auf, weil sämtliche Discounter ihr das Geschäft verderben, und klagt heute ausdauernd.
Ein neuer Kunde rettet mich... bis nächste Woche mal.
Jetzt ab nach Hause.
Im Hof kette ich mein Fahrrad an, im Augenwinkel bekomme ich mit, dass die Mieter aus dem Erdgeschoss
auch gerade zurück kommen. Sage freundlich 'Guten Tag...'
Sie ist ca. 65, schwer zu schätzen, wegen ihrer komischen Dauerwellfrisur, zu der eine Kittelschürze gut passen würde.
Er, wohl gleichaltrig, gibt gerne den jugendlichen Helden, glotzt in jeden Ausschnitt und sondert blöde Sprüche ab.
Er: "Na, junge Frau... vor 5 oder 6 Wochen habe ich sie gesehen, mit ihrem Trolley sind sie in ein Taxi gestiegen..."
dabei stiert er in den V-Ausschnitt meines Pullovers.
Ich: "Sie Volltrottel, das geht sie einen feuchten Dreck an...Ach, da bin ich ein paar Tage in Urlaub gefahren..."
Er hat echt Glück gehabt. Aber das nächste Mal, wenn ich ihn allein erwische, verpasse ich ihm eine Breitseite...

Die Breitseite hat die Dame von Teledumm2 abgekriegt,
die mich vor ein paar Minuten anrief: "Spreche ich mit Herrn S...?"

Schönes Wochenende..... :-)

Achso... ich schleich mich jetzt in meine Küche, vorher schiebe ich noch Tom Waits 'ClosingTime' in den Player,
stelle den Regler auf 'ganzlaut' und krächze mit.... favorite song ist zur Zeit 'Rosie'

Das Publikum in der gut gefüllten Ruhrlandhalle hat ihm mehrere Zugaben entlockt,
jetzt wischt er sich mit einem Handtuch den Schweiss aus dem Gesicht, eine letzte tiefe Verbeugung mit seinen Musikern,
alle verlassen die Bühne, im Saal geht das Licht an.
Ich schaue Gabi an, - sie ist genauso fassungslos wie ich.
Wir haben ein aussergewöhnliches Konzert eines besonderen Musikers erlebt,
und machen uns langsam auf den Weg nach draussen.
Im Foyer hängen seine Tourplakate, ein grosses Porträt, sein Kopf und seine feingliedrigen Hände sind darauf zu sehen.
Wir sehen uns an, ohne ein weiteres Wort steuern wir eins der Poster an, lösen es vorsichtig von der Wand.
Um das 'Heh, was soll das???' eines Ordners kümmern wir uns nicht, machen uns davon,
über die B1 zurück nach Dortmund.
Das Plakat haben wir noch in der Nacht längs geteilt, und in unseren Zimmern im Wohnheim aufgehängt.

Irgendwann wurde es ruhiger um den besonderen Musiker, meine Interessen verlagerten sich,
irgendwann habe ich ihn (fast) vergessen, und an dieses besondere Konzert Anfang der 80'er kaum noch gedacht.

Heute kam die Nachricht, dass Georg Danzer mit gerade 60 Jahren gestorben ist.

Video-Nachtrag vom 24.06.

habe ich auf meine Sammel-Mail noch kein 'feedback' bekommen.
Was sagt mir das???
;-(