b2BLogbuch

...aber Vorsicht bei empfindlichem Gleichgewichtsorgan!!!

hier entlang...

Dunkle Wolken und vereinzelte Sonnenstrahlen,
die letzten Blätter, die noch am Amberbäumchen festhalten...



Was bleibt da Besseres, als ein faules Wochenende auf der Couch, mit Tee, Büchern, Strickzeug und Keksen...

Warum fällt mir gerade ein, daß es nicht mehr lange dauert, bis die ersten Weihnachtsmänner in eindeutig suizidaler Absicht an Hauswänden und aus Fenstern hängen???...

... morgen steht ein Kochkurs mit Truthahn-Menue auf dem Plan.
Kann ich mir abschminken, wenn ich morgen immer noch Nacken und Schulter hab.
Au. Aber das sagte ich bereits.

...aus dem Profil meiner Wanderschuhe wollen noch ca. 1,2 kg Rheinsand, Waldboden, Matsch und Schafsscheisse
gekratzt werden. (Schafsscheisse ist ein schönes Wort. Schade, daß es so selten einzusetzen ist.)

Meine Tage sind im Moment bewegt, voller innerer Bewegung.
Vielleicht findet sich irgendwann auch hier das ein oder andere Wort dazu.
Wenn alles sortierter ist als jetzt gerade.

Die Friseurin hat ganze Arbeit geleistet. Herrenschnitt. Raspelkurz.

Dabei ist die Schneegrenze an diesem Wochenende verrutscht, hinunter bis ans Rheinufer.



Seltsame Stimmung am Fluss heute um 11 Uhr.
Aus diversen Boxen machte ein Anton aus Tirol seine Aufwartung,
ebenso ein mir bisher unbekannter Mann aus den Bergen.
'Du entschuldige, i kenn di' hätte die ApresSkiStimmung komplett gemacht.
Die Loipe präsentierte sich noch sehr weiss, Langläufer und Servicemenschen testeten Skier,
und viele Touristen in chicer Winterkleidung bevölkerten die Rheinuferpromenade.
Ausserdem läuft zur Zeit gerade die K2007, was bedeutet, das in der Stadt Menschen aus allen Kontinenten unterwegs sind. Asiaten in Businesskleidung zückten ihre Digicams und rieben sich verwundert die Augen.

In der Altstadt war es zwar schon voll, aber relativ ruhig.
Dort plärrte kein Anton aus Tirol.



Was hier so wirkt, als würde Terrassenmobiliar ins Winterquartier geräumt, täuscht.
Die Wirte bauten auf, dem Dreck der letzten Nacht wurde mit Wasserschläuchen der Garaus gemacht.

Und ich werde jetzt weiter sortieren.
Gedanken, Gefühle.

Frau Schwarzer hat doch Humor, musste ich gerade beim Vorwort lesen feststellen.
Unglaublich, aber ich habe laut gelacht über ihre Bemerkungen in Martenstein's 'Männer sind wie Pfirsiche'.
Sie kennen Harald Martenstein nicht?
Dann haben sie was verpasst.
Ich jedenfalls bin gespannt, ob es gelingt, mich diesen Titel glauben zu lassen.
Dass es nicht um Pfirsichhaut geht, ist mir inzwischen allerdings auch klar.
Eher um harte Kerne und weiches Äusseres.
Oder so.
Ich werde berichten.
Meine Samstagsplanung habe ich jedenfalls schon über den Haufen geworfen.
Die Sonne scheint, das Tropenholzmobiliar ist erwärmt, der Kaffee frisch gebrüht,
und das neu erworbene Buch liegt vor mir auf dem Tisch.
Da muss das Büro eben noch länger auf mich warten, was solls!?

Ein angenehmer Tag war das heute.

Bilderflut im Kunstpalast.
Schön ausgeleuchtete Bilder in teilweise grandioser Rahmung aus der Eremitage in St.Petersburg und
verschiedenen Moskauer Museen. Spannend zu sehen, welchen Einfluss die Franzosen hatten,
wie russische Künstler deren Techniken übernahmen und schliesslich zur eigenen Form fanden.

Nun werde ich mir mal wieder die ArtCard zulegen, und noch öfter hingehen.
Überhaupt werde ich wieder öfter durch die Museen ziehen, da gibts nämlich zur Entspannung auch leckeren
Latte Macchiato, mit Blick auf diese Installation...

Wochenende... ja, aber es kübelt und es ist arschkalt.

Und ich krieg den Hintern nicht hoch.
Mindestens den dringenden Finanzamtskram wollte ich erledigen,
aber gerade ist es mit einer Riesentasse EarlofGrey auf der Couch gemütlicher.
Viel gemütlicher!
Mo, könntest du nicht mal.... du müsstest aber auch noch alles zusammenklauben...
da, in dem Container, und hinten im Regal könnte auch noch was sein...
Ja. Ist ja schon gut....

Schnell die üblichen Einkäufe erledigen, einen Fahrradkorb voll.
Im Supermarkt an der Kasse stehen, und dem gehetzten Rentner
mit einem Glas Marmelade in der Hand lächelnd den Vortritt lassen.
'Du kütts ävver nit us Wäääääschte????
Auch egal, im Himmel ist ne Bank für dich reserviert, aber nur für 14 Tage!' *
'Also, die Bank kriege ich mal locker für'n halbes Jahr, und nein, ich komme nicht mal aus Düsseldorf.
Vielleicht liegts ja daran....' gebe ich zurück.

Die feine Ironie hat er nicht verstanden, aber ich hab' immer noch Spass.

Bei meiner Blumenfrau habe ich eine prächtige Medinilla magnifica gesehen, mangels Platz aber nicht gekauft.
'Mal sehen, wie lange sie es im Laden aushält'
Antwort der Blumenfrau: 'Oder wie lange sie es aushalten!!!'
Die kennt mich auch schon zu gut....

*weiteren Text auf Düsseldorfer Platt erspare ich den geneigten Lesern mangels grundlegender Kenntnisse

Mo hat gerade über unangemeldeten Besuch geschrieben, hier nun mein Beitrag zum Thema angemeldeter Besuch.
Bei mir bedeutet das mit schöner Regelmässigkeit, dass ich so richtig in Wallung gerate.
Ich weiss seit Tagen, wer und wann, und trotzdem ist es fast unmöglich für mich,
den/die BesucherIN einigermassen entspannt zu begrüsssen.
Alles, was noch zu erledigen ist, packe ich in die letzten Stunden und Minuten vor der Ankunft,
Bruder samt Anhang wundert sich zum Beispiel sehr, wenn er nicht über den Staubsauger stolpert,
oder der Küchenboden nicht propperglänzt, weil er doch schon getrocknet ist....
Weil ich meinen Bruder liebe, weil ich meine allerbeste Freundin liebe so, wie sie sind,
und sie mich so lieben wie ich bin, macht mir das bei deren Besuchen nicht soviel aus.
Bei Menschen, die ich noch nicht so gut kenne vervielfacht sich dieser unnötige Stress allerdings mehrfach.
Wie schön ist dann das Gefühl, noch 10 Min. Zeit zu haben, um gemütlich! eine Zigarette in der Balkontür zu rauchen!

Wer es gut mit mir meint, kommt also gern mindestens ein Viertelstündchen später als vereinbart...

bin ich vom Wochenende 'in Familie' zurückgekommen.
Erst konnte ich es nicht fassen, wusste nicht, warum nicht das Sippentreffen,
und was statt dessen so eindrücklich war.
Zwischen allem munteren Treiben und staunendem Gucken auf lang aufgeschossene Kinder von Vettern und Cousinen
besuchte ich mit Tante R. den Friedhof. Fast genau vor einem Jahr ist ihr Mann gestorben, und die R., wie ich sie kannte, gibt es nicht mehr. Erschreckend gealtert, wirkte sie zerbrechlich, vielleicht sogar zerbrochen,
auf jeden Fall viel zu durchlässig und schutzlos auf mich.
Nachdem wir eine Weile still am Grab standen, legte ich einen Arm um sie.
Haltloses Weinen und 'Es wird immer schlimmer, statt besser.'
Viel später erzählte sie von Erlebnissen mit ihm, lachte, als ich ihr die Geschichte vom Wannsee erzählte,
die ich vom lässigcoolen Onkel in Berlin vor fast 30 Jahren gesteckt bekam
(- im Wannseestrandbad sah ihr damaliger Verlobter seine Zukünftige zum ersten Mal
sozusagen so gut wie nackt im Badeanzug).
Noch später sass sie in der Runde, die Hand ihrer Tochter festhaltend, mit ihren Gedanken bei ihm.