b2BLogbuch

Lesen Sie selbst....

Kann mir bitte jemand 'Martenstein, ich will ein Kind von dir' in Emoticons übersetzen?

Okay. Das war nix. Das üben wir nochmal, denn Rot war nur das Boot der Feuerwehr...
Zigtausende standen wie ich am Rheinufer und warteten ab 18 Uhr darauf, daß Vater Rhein in rotes Licht getaucht wird und so einen standesgemässen roten Teppich für Bambi abgibt.
Es war ein bisschen wie Karneval. Oder wie Kirmesfeuerwerk, nur ohne Alkohol.
Bilder und Text auch hier...

....Und dann war da noch der Typ in der U-Bahn, von Kopf bis Fuss gekleidet
als käme er gerade von der 'Operation Desert Storm'.
Nur die kuchentellergrossen Kopfhörer störten etwas den Gesamteindruck.

Nichts ist nach meinem ersten Klopfen zu hören, also nochmal, etwas kräftiger.
Und tatsächlich ruft jemand "Herein..."
Der Raum ist mit deckenhohen Regalen vollgestopft, aus denen teils vergilbte Akten hervorquellen.
Ein Schreibtisch mit einem Menschen an einem PC.
Noch ein Schreibtisch, kaum sichtbar sitzt auch dort jemand.
Ein winziges Handwaschbecken, das am Abfluss rostbraune Verfärbungen aufweist.
Zwei benutzte Kaffeetassen dort, wo sonst das Seifenstück liegt.
Auf dem abgewinkelten Teil des rechten Schreibtisches stehen zwei sehr, sehr grosse Ficus benjaminae
in zwei sehr, sehr grossen Blumentöpfen genau dort, wo der Besucherplatz ist, oder sein sollte.
Und irgendwo hinter diesen Bäumen sitzt mein zuständiger Sachbearbeiter.
Um Kontakt aufnehmen zu können muss ich einen herunterhängenden Zweig zur Seite halten,
und mich neckisch zur Seite beugen.
"Guten Tag, fast hätte ich sie übersehen!"
"Das ist die Absicht."
Aha. Blass, nervös und irgendwie verklemmt wirkend nimmt er meine nachzureichenden Unterlagen entgegen,
beantwortet meine Frage mit einem vermutlich fehlerfreien Paragraphenzitat,
und bei mir schwindet schnell die Lust auf freundliche Konversation.
Froh, wieder an der frischen Luft zu sein, muss ich nur noch die Nachricht,
dass die Auswirkung der Progression auf meinen Krankengeldbezug sehr wahrscheinlich zu einer deutlich niedrigeren Einkommensteuererrückerstattung führen wird, verdauen.
Was solls, ich bin froh, meine Arbeitstage nicht wie Herr G. zu verbringen.

Übrigens, nicht nur der Ficus benjamina ist ein Lebewesen,
dem jeglicher Orts- oder Stellungswechsel alles andere als gut tut. Oder zu tun scheint...

Was für eine Nacht!
Gegen 1 Uhr wollte ich schon alle Gurte, Sonden, Fühler abreissen,
als sich die Nacht anfühlte, als sei sie schon vorbei. Im Stundentakt war ich wach, habe eine Zigarette geraucht,
und dabei sicher ein groteskes Bild abgegeben.
Den Arzttermin um 9 Uhr habe ich dann so eben noch geschafft,
denn zu gerne habe ich mich ohne das Kabelgedöns nochmal zusammengerollt.
Diagnose: Alle Werte sind in Ordnung, mein nächtliches Gesäge führt nicht einmal zum Abfall der Sauerstoffsättigung.

Übrigens... interessante, bemerkenswerte Veränderungen im Patientengut beim Kö-Doktor.
Selbst in dessen Wartezimmer waren schon alle fleischgewordenen Düsseldorf-Klischees zu besichtigen.
Der ca. siebzigjährige Lederhosenträger mit schwarz-goldener Guccki-Brille, dessen Erscheinung nur 'forever young' schreit, ebenso sein blondiertes, weibliches Gegenstück mit Channel-Accessoires.
Selbstredend ist auch die Zusammenstellung des Lesezirkels ausgesprochen hochwertig.....

Sich selbst beschenken macht Freude.
Weich und glatt schmiegt sich das Leder um meine Hände.
Denke gerade ernsthaft drüber nach, wie so eine Kordel wirken würde,
mit der man gemeinhin Kindergartenkinderhandschuhe vor Verlust sichert.
Die Verkäuferin fand die Idee jetzt nicht sooo schick....

Eine verkabelte Nacht steht mir bevor: Brust- und Bauchgurt incl. eines kleinen Kästchens,
Nasensonde und Fingerclip für die Pulsoxymetrie werden mich und den Pulmologen meines Vertrauens
morgen über meine SchnarchSchlafgewohnheiten aufklären...
'Und bitte nicht vorm Schlafengehen 6 Ouzo kippen, - dann schnarchen sie bestimmt...',
meinte die freundliche Helferin.
Die textile Aufmachung dieses Geräts ist so richtig was für mich.
Die Vorstellung, wo es die letzte Nacht verbracht hat oder haben könnte, hat ziemlich hohen Ekelfaktor für mich.
Nicht weiter daran denken...

...dann ist für mich mal wieder Ferienzeit.
3 Wochen, inclusive einiger Fortbildungstage in der verbotenen Stadt und ner Menge privater Termine.

Im Job wird bis Jahresende mit hohem Kundenaufkommen gerechnet,
und ich bin froh, das nicht voll auskosten zu müssen.
Macht ihr mal.

Wie sich die Zeiten ändern.

Heute hat mir eine Kollegin, deren Anblick vor einem Jahr schon aggressionsauslösend war,
eine sehr wohltuende Nackenmassage verabreicht. Die kann das richtig gut.
Und ich konnte ihr Angebot ohne Nachdenken annehmen.

Merke: Es sind/waren nicht immer 'die Anderen schuld'. Oder zu dämlich. Oder zu...

Es hat geklappt, und bevor alle Blätter fallen:



Geht doch!!!

Bei der Buchhändlerin meines Vertrauens entdeckte ich aus dem Augenwinkel den Titel
'Heirate nie eine Frau mit grossen Füssen'.
Wunderbar!
Meine Büchertasche für heute war schon gefüllt, die Wunschliste ist ziemlich lang,
aber diese besondere Kulturgeschichte in Gestalt eines fetten Wälzers werde ich mir demnächst schenken.

Im Briefkasten lag eine Postkarte über die ich mich sehr gefreut habe.
Danke!!! Gleichfalls!!!

Es gibt Brüder im Geiste.
Gibts auch Brüder in der Seele?
Mit (m)einem Seelenbruder habe ich gesprochen, und er hat sich gut angehört.

Kaum zu Haus, klingelten die Telefone gestern fast ohne Unterlass.
Mir Wohlgesonnene riefen an oder smsten, dass es nichts wird mit dem samstäglichen Polizeikontakt.
Spätabends sorgte sich sogar die Kollegin der Woche, dass die Info womöglich an mir vorbeigehen würde.

Hopser ist tot.
Schnappatmend wurde das schlachtreife niedliche Kaninchen von meiner Nichte morgens vorgefunden.
Selbst tiernotärztliche Intervention konnte nichts als rasche Beendigung des Leidens herbeiführen,
und sauerländisch-pragmatisch entschied die 9jährige, es nicht im Garten zu begraben,
sondern dies der wohl sehr einfühlsamen Tierärztin zu überlassen.

Der Neffe langweilt sich in der Grundschule ('Das ist doch pippieinfach') und simuliert Übelkeit so überzeugend,
dass seine Lehrerin ihn abholen lässt. Sein schauspielerisches Talent löst schon mütterliche Ängste aus,
wirklich Ernstes mal nicht ernst genug zu nehmen.

War sonst noch was?
Die anstrengende Woche ist abgehakt.
Ein schönes Wochenende wünsche ich mir.
Dir natürlich auch!