Grüne Hölle Finanzamt
Nichts ist nach meinem ersten Klopfen zu hören, also nochmal, etwas kräftiger.
Und tatsächlich ruft jemand "Herein..."
Der Raum ist mit deckenhohen Regalen vollgestopft, aus denen teils vergilbte Akten hervorquellen.
Ein Schreibtisch mit einem Menschen an einem PC.
Noch ein Schreibtisch, kaum sichtbar sitzt auch dort jemand.
Ein winziges Handwaschbecken, das am Abfluss rostbraune Verfärbungen aufweist.
Zwei benutzte Kaffeetassen dort, wo sonst das Seifenstück liegt.
Auf dem abgewinkelten Teil des rechten Schreibtisches stehen zwei sehr, sehr grosse Ficus benjaminae
in zwei sehr, sehr grossen Blumentöpfen genau dort, wo der Besucherplatz ist, oder sein sollte.
Und irgendwo hinter diesen Bäumen sitzt mein zuständiger Sachbearbeiter.
Um Kontakt aufnehmen zu können muss ich einen herunterhängenden Zweig zur Seite halten,
und michneckisch zur Seite beugen.
"Guten Tag, fast hätte ich sie übersehen!"
"Das ist die Absicht."
Aha. Blass, nervös und irgendwie verklemmt wirkend nimmt er meine nachzureichenden Unterlagen entgegen,
beantwortet meine Frage mit einem vermutlich fehlerfreien Paragraphenzitat,
und bei mir schwindet schnell die Lust auf freundliche Konversation.
Froh, wieder an der frischen Luft zu sein, muss ich nur noch die Nachricht,
dass die Auswirkung der Progression auf meinen Krankengeldbezug sehr wahrscheinlich zu einer deutlich niedrigeren Einkommensteuererrückerstattung führen wird, verdauen.
Was solls, ich bin froh, meine Arbeitstage nicht wie Herr G. zu verbringen.
Übrigens, nicht nur der Ficus benjamina ist ein Lebewesen,
dem jeglicher Orts- oder Stellungswechsel alles andere als gut tut. Oder zu tun scheint...
Und tatsächlich ruft jemand "Herein..."
Der Raum ist mit deckenhohen Regalen vollgestopft, aus denen teils vergilbte Akten hervorquellen.
Ein Schreibtisch mit einem Menschen an einem PC.
Noch ein Schreibtisch, kaum sichtbar sitzt auch dort jemand.
Ein winziges Handwaschbecken, das am Abfluss rostbraune Verfärbungen aufweist.
Zwei benutzte Kaffeetassen dort, wo sonst das Seifenstück liegt.
Auf dem abgewinkelten Teil des rechten Schreibtisches stehen zwei sehr, sehr grosse Ficus benjaminae
in zwei sehr, sehr grossen Blumentöpfen genau dort, wo der Besucherplatz ist, oder sein sollte.
Und irgendwo hinter diesen Bäumen sitzt mein zuständiger Sachbearbeiter.
Um Kontakt aufnehmen zu können muss ich einen herunterhängenden Zweig zur Seite halten,
und mich
"Guten Tag, fast hätte ich sie übersehen!"
"Das ist die Absicht."
Aha. Blass, nervös und irgendwie verklemmt wirkend nimmt er meine nachzureichenden Unterlagen entgegen,
beantwortet meine Frage mit einem vermutlich fehlerfreien Paragraphenzitat,
und bei mir schwindet schnell die Lust auf freundliche Konversation.
Froh, wieder an der frischen Luft zu sein, muss ich nur noch die Nachricht,
dass die Auswirkung der Progression auf meinen Krankengeldbezug sehr wahrscheinlich zu einer deutlich niedrigeren Einkommensteuererrückerstattung führen wird, verdauen.
Was solls, ich bin froh, meine Arbeitstage nicht wie Herr G. zu verbringen.
Übrigens, nicht nur der Ficus benjamina ist ein Lebewesen,
dem jeglicher Orts- oder Stellungswechsel alles andere als gut tut. Oder zu tun scheint...
madison - 26. Nov, 15:09
alltäglicher Irrsinn - 437 Klienten