Ein schwarzes Loch...
hat wohl auch der Backenzahn, der mich gerade piesackt.
Auf dem Weg zurück vom nettesten, besten aller vorstellbaren Zahnärzte
erinnerte ich mich mal wieder an den Zahnarzt meiner Kinderzeit.
Ich bin in einem kleinen, langweiligen westfälischen Dörfchen aufgewachsen.
So ein Dorf, wo niemand tot überm Zaun hängen möchte, eins in dem sich womöglich
nichts bewegt ausser den Blättern an den Bäumen.
Der Zahnarzt dort war allerdings ein echtes Unikum, man nannte ihn gerne auch Pferdezahnarzt oder Zahnklempner...
Ein kleiner, vierschrötiger Kerl mit rasiertem Schädel, den ich nur mit Knickerbocker als Beinkleid kenne.
Mit Knickerbocker und Cordjacke sah man ihn auch auf der Koppel hinter seinem Pferdestall,
wo einige Mädchen so pferdenärrisch waren, und bei diesem mir Furcht einflössenden Mann Reitstunden nahmen.
Im Wartezimmer seiner Praxis stand ein grosses Aquarium, das einen Moment vergessen liess, wo ich mich befand.
Genau solange, bis wieder dieser durchdringende Geruch nach Nelken in mein Riechzentrum vordrang,
oder das Bohrergeräusch bis in den Wartebereich zu vernehmen war.
Oder bis dunkeldröhnender Bassgesang zu hören war, der Gute war wohl Opernliebhaber und
schmetterte die ein oder andere Arie bei langdauernden Bohr-Fräs- Aktionen.
Vielleicht hat er ja meine Opernvorliebe früh gebahnt, wer weiss??
Einbestellung nach Termin gab es natürlich auch nicht, wenn man Pech hatte, konnte die Zeit ziemlich lang werden.
Am deutlichsten in Erinnerung geblieben sind mir Milchzahnextraktionen, es war dringend und mehrmals nötig,
Platz zu schaffen für Grosse-Leute-Zähne.
Irgendwann war es dann soweit, 'Der Nächste bitte' war dann ich und nun konnte ich im Behandlungszimmer
den Vogelkäfig samt lebendem Inhalt bestaunen. Ich erinnere mich an einen recht großen Vogel,
nachträglich hoffe ich, es war kein Papagei...
Als Narkotiseur war dann unser Hausarzt anwesend. So sass ich auf Mamas Schoss und wurde mittels Äthertropfnarkose
über die Schimmelbuschmaske ins Reich der Träume befördert, der Zahn entfernt,
und sobald ich erwachte war mir auch schon speiübel.
Zur Belohnung für ausserordentliche Tapferkeit schleppte mich meine Mutter einmal direkt im Anschluss zum Dorfjuwelier, und der war, ganz im Gegensatz zum Zahnarzt, geradezu ein Feingeist.
(Tatsächlich hat er übrigens Ende der 50ger Jahre Fussball beim BVB09 gespielt und war damit 1.klassiger Dorf-VIP)
Geschenkt bekam ich einen silbernen Ring mit einer kleinen, eingefassten Koralle.
Was sich jetzt ein bisschen skurril, aber doch recht lustig liest, war für mich immer ein echter Albtraum,
Besuche beim Zahnarzt waren und sind eine echte Herausforderung für mich.
Auf dem Weg zurück vom nettesten, besten aller vorstellbaren Zahnärzte
erinnerte ich mich mal wieder an den Zahnarzt meiner Kinderzeit.
Ich bin in einem kleinen, langweiligen westfälischen Dörfchen aufgewachsen.
So ein Dorf, wo niemand tot überm Zaun hängen möchte, eins in dem sich womöglich
nichts bewegt ausser den Blättern an den Bäumen.
Der Zahnarzt dort war allerdings ein echtes Unikum, man nannte ihn gerne auch Pferdezahnarzt oder Zahnklempner...
Ein kleiner, vierschrötiger Kerl mit rasiertem Schädel, den ich nur mit Knickerbocker als Beinkleid kenne.
Mit Knickerbocker und Cordjacke sah man ihn auch auf der Koppel hinter seinem Pferdestall,
wo einige Mädchen so pferdenärrisch waren, und bei diesem mir Furcht einflössenden Mann Reitstunden nahmen.
Im Wartezimmer seiner Praxis stand ein grosses Aquarium, das einen Moment vergessen liess, wo ich mich befand.
Genau solange, bis wieder dieser durchdringende Geruch nach Nelken in mein Riechzentrum vordrang,
oder das Bohrergeräusch bis in den Wartebereich zu vernehmen war.
Oder bis dunkeldröhnender Bassgesang zu hören war, der Gute war wohl Opernliebhaber und
schmetterte die ein oder andere Arie bei langdauernden Bohr-Fräs- Aktionen.
Vielleicht hat er ja meine Opernvorliebe früh gebahnt, wer weiss??
Einbestellung nach Termin gab es natürlich auch nicht, wenn man Pech hatte, konnte die Zeit ziemlich lang werden.
Am deutlichsten in Erinnerung geblieben sind mir Milchzahnextraktionen, es war dringend und mehrmals nötig,
Platz zu schaffen für Grosse-Leute-Zähne.
Irgendwann war es dann soweit, 'Der Nächste bitte' war dann ich und nun konnte ich im Behandlungszimmer
den Vogelkäfig samt lebendem Inhalt bestaunen. Ich erinnere mich an einen recht großen Vogel,
nachträglich hoffe ich, es war kein Papagei...
Als Narkotiseur war dann unser Hausarzt anwesend. So sass ich auf Mamas Schoss und wurde mittels Äthertropfnarkose
über die Schimmelbuschmaske ins Reich der Träume befördert, der Zahn entfernt,
und sobald ich erwachte war mir auch schon speiübel.
Zur Belohnung für ausserordentliche Tapferkeit schleppte mich meine Mutter einmal direkt im Anschluss zum Dorfjuwelier, und der war, ganz im Gegensatz zum Zahnarzt, geradezu ein Feingeist.
(Tatsächlich hat er übrigens Ende der 50ger Jahre Fussball beim BVB09 gespielt und war damit 1.klassiger Dorf-VIP)
Geschenkt bekam ich einen silbernen Ring mit einer kleinen, eingefassten Koralle.
Was sich jetzt ein bisschen skurril, aber doch recht lustig liest, war für mich immer ein echter Albtraum,
Besuche beim Zahnarzt waren und sind eine echte Herausforderung für mich.
madison - 20. Jun, 17:21
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